Hinter den Kulissen eines Hochglanzmagazins
Nachdem sich die tägliche Seifenoper „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ schon einige Jahre erfolgreich im Vorabendprogramm etabliert hatte, entschied sich der Kölner Sender RTL im Frühjahr 2000, eine wöchentliche Ablegerserie zu produzieren. Der Spin-off „Großstadtträume“ spielte im selben Serienkosmos wie „GZSZ“ und knüpfte direkt an die Handlung der Mutterserie an.
Alles begann damit, dass die Rolle der Tina Zimmermann nach vier Jahren Abwesenheit nach Berlin zurückkehrte und in den Folgen 1969 bis 1976 bei „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ agierte, wo sie das Stadtmagazin „City Lights“ aufkaufte, um dies in die neue Zeitschrift „Pool“ einzugliedern. Tina wurde nun jedoch nicht mehr von Sandra Keller, sondern von Ulrike Frank gespielt. Laurent Daniels wechselte mit seiner angestammten Rolle als Philip Krüger direkt zu „Großstadtträume“, während neben Tina auch deren beste Freundin Milla Engel reaktiviert wurde.
Und darum ging es in „Großstadtträume“: Mitten in Berlin wird das neue Lifestyle-Magazin „Pool“ gegründet. Es beginnt ein actionreiches Arbeitsleben voller Liebe, Intrigen, Kämpfen um die Titelstory, Machtspiele und Höhen und Tiefen. Tina Zimmermann (Ulrike Frank) ist die Herausgeberin des Lifestyle-Magazins. Sie ist oft kalt wie ein Eisberg und unterhält eine heimliche Affäre mit Stefan Mählert, dem Freund ihrer besten Freundin Milla (Victoria Sturm). Als Stefan eines Abends in seinem Büro ermordet wird, gerät Milla unter Tatverdacht. Da Tina nicht will, dass Milla ins Gefängnis wandert, beseitigt sie alle Spuren, sodass es für die Polizei wie ein Raubmord aussieht. Milla selbst kann sich nach der Todesnachricht nicht daran erinnern, wo sie am letzten Abend war und was sie getan hat. Hat Milla Stefan umgebracht?
Unterdessen gestaltet sich Tinas Zusammenarbeit mit dem Chefredakteur Eric Palmer (Zsolt Bàcs) schwierig, da beide stets unterschiedliche Standpunkte vertreten. Tina will Eric verführen, was ihr schließlich auch gelingt.
Hannah Scholl (Anke Schwiekowski) ist eine begabte Journalistin und eine feste Größe als Reporterin bei „Pool“. Gleichzeitig ist sie aber auch Erics Ex-Freundin. Sie beginnt eine Affäre mit dem Layouter Nacho del Pedro (Mehdi Moinzadeh), obwohl er zunächst gar nicht ihr Typ ist. Kaum dass die beiden ein Paar geworden sind, bekommt Hannah Besuch von ihrer Schwester Evelyn (Marie Munz), die sich gleich bei ihr und Nacho einnistet. Außerdem angelt sie sich bei „Pool“ einen Job als Fotografin. Als Hannah nicht zu Hause ist, fallen Nacho und Evelyn übereinander her und schlafen miteinander. Und Hannah erwischt sie im Bett …
Paul Köpcke (Nikolaus Okonkwo) ist Sportjournalist, etwas zu dick und hat nie Glück bei Frauen. Auch nicht bei Barbara Döring (Eva Freese), die er fast geheiratet hätte, auch wenn sie ihn nicht liebt …
Die erste Folge von „Großstadtträume“ wurde am Montag, den 8. Mai 2000, direkt nach „GZSZ“ ausgestrahlt, erreichte aber lediglich drei Millionen Zuschauer und einen schwachen Marktanteil von 14 Prozent. Der Abwärtstrend machte sich in den darauffolgenden Wochen weiter bemerkbar: Die Einschaltquote sank auf 1,5 Millionen Zuschauer bei Folge 7. Dies war zugleich auch die letzte Folge, die von RTL ausgestrahlt wurde. Elf weitere, bereits fertiggestellte Folgen liegen bis heute im Archiv.
Ursprünglich war auch die Rolle des Ricky Marquardt, welche bei „GZSZ“ von Oliver Petzsokat gespielt wurde, für den Ableger vorgesehen. Dieser Part wurde kurzfristig durch Steffi Körte (Ina Paule Klink) ersetzt, die im Jahre 1999 für einige Monate bei „GZSZ“ mitspielte. In den späteren, nicht ausgestrahlten Folgen tauchte außerdem noch Millas jüngerer Bruder Oliver Engel (Alexander Eisenfeld) auf, der von 1993 bis 1994 bei „GZSZ“ zu sehen war. Gedreht wurde „Großstadtträume“ – wie auch die Mutterserie „GZSZ“ – in Potsdam-Babelsberg.
Kurzübersicht
2000
Wöchentlich
- „City Dreams“ von Peter Gielgen